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Prädikantinnen und Prädikant unserer Gemeinde

KGM Montabaur
von links nach rechts: Brigitte Schimmel, Arnold Vogel, Margit Chiera

Theologie haben sie alle nicht studiert, sind also keine Pfarrer/innen. Dennoch leiten sie regelmäßig Gottesdienste in unserer Kirchengemeinde. Wie kann das sein?

In der evangelischen Kirche gibt es das Amt des Prädikanten oder Laienpredigers. Um diesen Dienst auszuüben, ist eine rund 3-jährige Ausbildung notwendig. Die Ausbildung teilt sich in zwei Abschnitte, in dem ersten Abschnitt steht die Liturgie, also die einzelnen Elemente und der Ablauf eines Gottesdienstes im Vordergrund. Im zweiten Teil geht es dann um das Thema, eine Predigt selbst zu verfassen und die notwendigen Grundlagen dafür zu bekommen. Man trifft sich mit mehreren Gleichgesinnten und den Ausbildenden einmal im Monat, in der Regel an einem Samstag. Für die Treffen muss man sich vorbereiten, Praxis bekommt man in einer Praktikumsgemeinde. Es ist eine sehr intensive Ausbildung, nicht nur wegen der Inhalte, sondern vor allem auch wegen der vielen praktischen Übungen. Die Gemeindebriefredaktion hat gefragt: „Was heißt es für dich einen Gottesdienst zu leiten und zu predigen?“

Margit Chiera: Einen Gottesdienst zu leiten, bedeutet für mich etwas ganz Besonderes. Während der Fortbildung haben wir viel über Struktur und Rituale eines Gottesdienstes gelernt. Das war mir in der Vergangenheit nicht so bewußt. Alles hat seinen Sinn und führt uns näher zu Gott. Die Predigt ist dabei ein wesentlicher Bestandteil. Predigen heißt für mich als Laie, das Wort Gottes mit meiner Erkenntnis, meinen Erfahrungen mit Gott weiterzugeben, einfach und schlicht.

Brigitte Schimmel: Für mich bedeutet dieses Ehrenamt eine Herausforderung, es inspiriert mich, macht mir Freude und: Gottes Wort ist ein Licht in der Nacht, das möchte ich weitergeben.

Arnold Vogel: Einen Gottesdienst zu leiten und zu predigen heißt für mich zum einen, dass ich mir klar sein muss, dass Gott anwesend ist und dass ich genauso auf das Wort hören muss wie alle, die in diesem Gottesdienst anwesend sind. Zum anderen muss ich wissen, dass das was ich sage und predige, nur dann gut sein kann, wenn es Gottes Gabe ist. Denn nur dann, wenn ich weiß, dass Gott vorne steht, kann ich mich trauen, den Gottesdienst zu leiten und zu predigen.

Ursula Lubitz: Zunächst bedeutet das für mich einen Perspektivenwechsel. Als Organistin gehöre ich sonst zur zuhörenden Gemeinde und sehe diese nur von hinten. Als Prädikantin habe ich ein Gegenüber, einen Ansprechpartner, auch wenn dies meistens nur durch Augenkontakt geschieht. Im Gottesdienst möchte ich der Gemeinde die Bibeltexte in heutiger Sprache näherbringen und auslegen, dabei auch Lebenshilfe leisten. Mein größtes Anliegen dabei ist es, dass jeder Gottesdienstbesucher etwas mit nach Hause nehmen kann: eine Anregung, einen Anstoß, ein fröhliches Lied… Und die Erkenntnis, dass Gott ein Teil unseres Lebens ist und vor allem bleibt.

Mehr zum Thema EHRENAMTLICHE VERKÜNDIGUNG finden Sie hier:

www.zentrum-verkuendigung.de/gottesdienstkultur/ehrenamtliche-verkuendigung/

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